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Ursprung und Philosophie von Karate
Karate ist eine alte japanische Kampfkunst, die im 19. Jahrhundert ihren Ursprung fand. Wörtlich übersetzt bedeutet Karate soviel wie „leere Hand“ oder „ohne Waffen in den Händen“. Ein Mönch soll im 6. Jahrhundert nach der Gründung eines Klosters die darin lebenden Mönche in körperlichen Übungen unterwiesen haben. Die Philosophie der Karate sieht vor, dass der der Schüler nur die Techniken verinnerlicht und intensiv trainiert um diese dann bei Prüfungen oder Wettkämpfen anzuwenden. Die Karatekunst weicht niemals von ihrer Technik ab und die Schüler bekommen auch keine Techniken gezeigt, die nicht zu der ursprünglichen Karate zählen. Karate ist kein Kampfsport, sondern eine Kombination aus Bewegung und spiritueller Disziplin.
Die vielfältigen Stile des japanischen Karate
Das japanische Karate verfolgt insgesamt vier große Stile. Die Stile sind in sich noch weiter unterteilt. Zu den großen Stilen gehört Gojuryu, Shotokan, Shirtoryu und Wadoryu. In Okinawa, die Insel die das Karate sehr weit voran getrieben hat, unterscheidet man zusätzlich noch Shorei-ryu und Shorinryu. Die Stilrichtungen die heute gelehrt werden, gehen auf Legenden und Übertragungen zurück, die schon Jahrhunderte her sind. So ist jeder einzelne Stil politisch oder religiös geprägt. Für die Kämpfer ist die Ausübung eines Stils mehr als nur eine reine Technikausübung. Die persönliche Auslegung und die religiösen Bekenntnisse werden über den Kampfstil wieder gegeben. Somit ist jeder Stil zu respektieren.
Charakterbildung und die Ziele der Karatekunst
Das Ziel der Karatekunst ist nicht der Sieg, sondern in der besonderen Prägung des Charakters. Im Wettkampf ist dies natürlich anders, ursprünglich sollte die Karate auch im Alltag ihre Bedeutung finden. Das tut sie auch.
Die drei Säulen des Karatetrainings
Das Training besteht aus drei großen Säulen. Zum einen in der so genannten Grundschule der Karate, die Kihon. Die Kihon umfasst die grundlegendsten Techniken der Karate. Kihon bedeutet nichts anderes als „Quelle“. Die zweite Säule ist die Kumite. Kumite bedeutet „mit verbundenen Händen“ und besteht in der Grundlage des Kampfes mit einem Gegner. Die dritte und letzte Säule ist das Randori, das Randori lehrt den freien Kampf. Das üben dieser Säule soll den flüssigen Ablauf eines Kampfes lehren, damit die gebündelte Energie bewusst eingesetzt werden kann.
Tradition und Kleiderordnung im Karate
Der Karateka muss sich an eine strikte Kleiderordnung halten. Der Karateanzug, der so genannte Karate-Gi, besteht aus einer Hose, der Zubon, und einer Jacke, der Uwagi. Der Gürtel signalisiert durch seine Farbe, welchen Grad der Karateka innehat. Er wird Obi genannt. Die Materialien bestanden früher aus Leinen, heutzutage sind die Anzüge aus Baumwolle gefertigt. Die Uniformierung war nicht von Beginn eingeführt worden, sie wurde erst nach der Einführung im Judo auf die Karate übertragen.
Karate ohne Waffen: Hände und Füße als Werkzeuge
Die Karatekunst wird ohne Waffen ausgeführt. Die einzige Waffe die der Karateka hat, sind seine zwei Hände und seine zwei Füße.
Wettkampfregeln, Sicherheit und Verantwortung im Karate
Bei Wettkämpfen gelten zudem strenge Regeln, da gewisse Techniken den Gegner sehr schwer verletzen oder gar töten können. Aus diesem Grund sind zu den Wettkämpfen auch nur bestimmte Techniken zugelassen, die einen maximalen Schutz der Kämpfer gewährleisten. Die Karatekunst ist wie beschrieben nicht als reine Kampfkunst zu betrachten, sondern eher als eine Art Körperbeherrschung. Einem Karateka ist es auch untersagt, die Techniken in der Öffentlichkeit anzuwenden. Zudem besteht ein Angriffsverbot. Würde er es doch tun, so müsste er mit einem Ausschluss rechnen.